Merle Gen und Genetik

Züchter sein, bedeutet viel mehr, als einen Rüden und eine Hündin zum passenden Zeitpunkt alleine zu lassen.

Der „Aussie“ wurde durch seine prägnante Färbung bekannt und beliebt. Inzwischen wissen viele Menschen, dass diese Fellzeichnung durch einen Gendefekt, das sogenannte Merle-Gen verursacht wird.

Richtig verpaart ist dies jedoch nicht risikoreicher, als sonstige  Züchtungen.  Auf die geprüfte Genetik und eine abgenommene Zuchttauglichkeit jeden Tieres kommt es an. Den Rest entscheidet dann tatsächlich die Natur.

 

Das Merle Gen ist ein sogenannter Defekt, welcher dafür sorgt, dass die Melaninpartikel verklumpen und sich nicht ordentlich verteilen können. So entsteht die fleckige Optik. Durch großen Unmut der Natur- oder einfach unwissentliche Verpaarung können die Welpen durch diesen Gendefekt schweren Schaden nehmen, da das Melanin/Pigment auch für die gesunde Ausbildung der Hör- und Sehnerven verantwortlich ist.

Verpaart man zum Beispiel einen offensichtlichen Merle (klar erkennbar auch für Laien durch die prägnante Fellfärbung) und einen Hidden Merle (hier kann der Hund das Merlegen tragen, da dieser aber genetisch nicht ausgewertet wurde, ist es nicht auf den ersten Blick erkennbar, dass dieser das Gen ebenfalls trägt) kann dies zu blinden und tauben Welpen führen. Meistens leiden diese zusätzlich auch noch an weiteren Autoimmun Erkrankungen. Dies kommt daher, dass das Melanin durch die schwere Verklumpung nicht bis in den Gehörgang und die Augenanlagen verteilt werden kann. Diese Sinne werden somit nicht wie gesollt versorgt, verkümmern bzw werden nicht korrekt ausgebildet. Der Hund ist dann einseitig oder beidseitig nicht hör- oder sehfähig.

Sollten Sie sich also einen Merlehund zulegen wollen, ist es essentiell, dass der Züchter die Genetik auswerten hat lassen und dementsprechend nur kompatible Hunde miteinander verpaart.

Unsere Hunde werden alle genetisch ausgewertet, dem Zuchtrichter vorgeführt und jährlich Augenärztlich untersucht.
Der regelmäßige Gang zum Veterinär ist bei uns Standard.

Geprüfte Genetik und ein weit gefächerter Stammbaum sind kein Garant für einen gesunden Hund, aber ein unersetzlicher Grundstein einer Verantwortungsvollen Zucht

Wie bei uns Menschen, und Lebewesen im Allgemeinen,  ist es von Vorteil, einen großen Genpool in die Zucht zu nehmen. Genetische Vielfalt sorgt nachweislich für eine bessere Gesundheit. 
Natürlich ist dies auch alles eine Geld- und Ethikfrage.Einen Hund (zB aus Amerika) einfliegen zu lassen, braucht zum einen einen gewissen finanziellen Betrag, da hier natürlich nicht nur der Kaufpreis, sondern auch Zoll und Transport einberechnet werden müssen. Zum anderen verantwortungsvolle Züchter, die gewillt sind, einem einen passenden und vorallem, gesunden Hund für eine Zucht zu vermitteln. 

Außerdem sollte man beachten dass es zwar generell besser ist,  einen Hund in der Prägungszeit, also in jungem Alter, zu sich zu holen, da sich dieser dann besser einlebt und so geformt wird, wie der Züchter es braucht. Das heisst natürlich, dass man hier eine Investition tätigt, die sich über längere Zeit nicht auszahlen wird und von der man nicht unbedingt  annehmen kann, dass sie es je wird. Ein Hund kann sich im ersten Jahr in alle Richtungen hin entwickeln, aber ob er später Zuchtqualität erlangen wird, entscheidet letztlich doch die Natur. 

Was man beim Futter investiert, spart man später beim Tierarzt.

Unsere Hunde bekommen eine Kombination aus Barf und hochwertigem Trockenfutter.

Da schaust du!

Wir erziehen ausschließlich mit positiver Bestärkung. Ein Hund der sein Herrchen respektiert und folgt, weil er sich sicher fühlt, ist glücklicher und vorhersehbarer, als ein Hund, der nur folgt, weil er Angst vor der Bestrafung hat.

Sozialisierung ist ein fortwährender Prozess. Wir beginnen damit bei unseren Welpen bereits in der dritten Woche und noch früher, durch neurologische Stimulation, regelmäßige Besuche unserer Welpenkäufer Uvm - bis hin zu unseren Elterntieren. Sozialisierung endet nie, denn wie bei allem kann auch der Hund in der Kompatibilität mit der Umwelt aus der Übung geraten. Damit diese soziale Fähigkeit allerdings leichter zu trainieren ist, ist eine frühe sozialisierung unvermeidbar. Je mehr der Welpe vom Züchter mitbekommt, desto einfacher haben es die zukünftigen Hundeeltern später. Ebenso wichtig ist es, den Welpen früh und gut auf spätere Wesenszüge zu kontrollieren. Denn nicht jeder Hund ist gleich und passt zu jedem Interessenten.
Wie auch bei uns Menschen spielt das frühe Umfeld eine enorme Rolle in der späteren Entwicklung. Hat der Welpe die Möglichkeit, sich an gefestigten und jeder Situation gewachsenen Rudelmitgliedern  zu orientieren, kann er dieses Verhalten abkupfern. Er wird die Reaktionen und Aktionen als sicheres Muster abspeichern. Ebenso wichtig sind die prägenden Wochen- gerade zwischen Woche 8 und 9 speichert sich der Welpe haarklein jedes Erlebnis ab. Daher ist es in dieser einen Woche enorm wichtig, dass der Welpe ausschließlich gute Erfahrungen sammelt und auf jeden Fall in souveräner Begleitung verbleibt. Um spätere Schäden zu vermeiden, geben wir unsere Welpen daher ab der neunten Woche ab. Ausreichend Zeit um vom Rudel zu lernen, jedoch früh genug, um sich reibungslos in sein neues Umfeld einzufügen.

Sie haben spezifische Fragen zur sozialisierung, unsere Herangehensweisen und/oder die neurologische Stimulation in der vegetativen Phase und danach? Sprechen Sie uns gerne an. Auch wenn Sie mehr über unsere Arbeit wissen wollen.